Vorträge zur Ausstellung zum "Nachsehen"

Polanyi zum kennenlernen

Unsere Ausstellung “Karl Polanyi – Von der entfesselten Wirtschaft zur solidarischen Gesellschaft” ist ein hoch informativer, dichter Beitrag zu unserer Aufgabe das Werk dieses großen Denkers zu vermitteln. Die Vorträge zu seiner Zeit in Wien und dem Konzept der Ausstellung dienen als hervorragender Einstieg in seine Biografie.

10th May, 2022

Die Vorträge als Einstieg ins Werk Polanyi’s

Am 3.Mai 2022 fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung “Karl Polanyi – Von der entfesselten Wirtschaft zur solidarischen Gesellschaft” im österreichischen Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien statt.

Die von der International Karl Polanyi Society publizierte Ausstellung zum Leben und Wirken Karl Polanyis war damit zum ersten Mal in Wien zu sehen. Besucher_Innen bekamen Einblick in Polanyis Werk durch informative Vorträge von Expert_Innen wie Brigitte Aulenbacher und Claus Thomasberger.

Eröffnung durch Harald Lindenhofer vom Wirtschaftsmuseum Wien

Begrüßung durch Andreas Novy

Claus Thomasberger “Karl Polanyi und das rote Wien”
Karl Polanyi und das Rote Wien – eine vielschichtige Beziehung: 1886 in Wien geboren, kam Polanyi im Jahr 1919 – schwerkrank und durch eine Kriegsverletzung geschwächt – in die Stadt zurück. Hier traf er seine spätere Frau. Hier wurde seine Tochter geboren. In Wien arbeitete er bis 1933, als er sich aus politischen Gründen zur Emigration gezwungen sah, als Redakteur des „Österreichischen Volkswirts“, der damals wichtigsten mitteleuropäischen Wirtschafts- und Finanzwochenzeitung. Gleichzeitig beteiligte er sich an der Debatte über die sozialistische Rechnungslegung, die von Ludwig von Mises, dem in den 1920er Jahren führenden Vertreter der Schule der Österreichischen Schule der Volkswirtschaftslehre, initiiert worden war, wie auch an den Strategiediskussionen, die am Rande des Austromarxismus geführt wurden. In Wien verbrachte Polanyi die prägenden Jahre seines Lebens. Der Vortrag zeichnet in wenigen Strichen nach, wie sich Polanyis Erfahrungen im Roten Wien in seinen späteren Werken, die ihn zu einem der bedeutendsten Sozialwissenschaftler des 20. Jahrhunderts werden ließen, niederschlugen.

Maria Markantonatou “Understanding the Covid pandemic – Inspired by Karl Polanyi”
To cope with the effects of the lockdowns and to try to return to “normality”, governments around the world, and even self-portrayed neoliberal ones, resorted to massive spending and the breaking of pre-pandemic fiscal orthodoxies. Thus, a current understanding of the pandemic management is that “The state is back. Long live globalization”, that states have “a choice between authoritarian nationalism and an open global order” and that “the return of government” ends an era “in which power and responsibility migrated from states to markets”. Is this the case? Does the rise of authoritarian nationalism conflict with the neoliberal globalization of the past decades? Karl Polanyi stressed that the self-regulating market system was not established spontaneously, and the state intervened to assist the maintenance of the market and correct the effects of crises borne by capitalist dynamics. What does this tell us about today’s state interventions implemented to correct the pandemic crisis effects? Do they restore or challenge the pre-pandemic economic governance?


Brigitte Aulenbacher “Von der entfesselten Wirtschaft zur solidarischen Gesellschaft: Das Ausstellungskonzept”
Wie ein roter Faden zieht sich die hochaktuelle Frage, wie die Menschheit die industrielle Zivilisation überleben kann, durch Karl Polanyis Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte des Kapitalismus hindurch, in der er das Verhältnis von Wirtschaft und Gesellschaft und die Herausbidlung der “Marktgesellschaft” wie des “Maschinenzeitalters” thematisiert. Als scharfsichtiger Kritiker des Wirtschaftsliberalismus zeigt er, wie die ökologischen und sozialen Lebensgrundlagen zerstört werden, wenn Märkte der Gesellschaft den Takt vorgeben und Natur, Arbeit und Geld wie Waren gehandelt werden, und wie die Gesellschaft sich zu schützen sucht. Der Vortrag arbeitet heraus, wie seine Denkfiguren dazu beitragen können, die Transformation des Gegenwartskapitalismus zu verstehen, und seine demokratisch-ökosozialistische Vision einer freien und gerechten Gesellschaft die Suche nach Wegen in eine post-kapitalistische Zukunft anregen kann.

Die Vorträge der Aussellungs-Eröffnung jetzt zum "Nachsehen" auf unserem YouTube-Kanal

So viele spannende Vorträge, so oft gleichzeitig, Lebensbedingungen, die nicht mit Abendveranstaltungen oder den Veranstaltungsorten zusammengehen - wir fördern Bildung in Eigenregie - wann Sie wollen und wo Sie wollen - Wir wollen zur proaktiven Lebensführung beitragen und die Möglichkeit geben, dass unsere Inhalte auch abseits der physischen Veranstaltungen zugänglich sind.

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